SÁROSPATAK liegt an beiden Seiten des Bodrog, die zwei Stadtteile waren im 19. Jahrhundert durch eine Holzbrücke auf steinernen Pfeilern miteinander verbunden. Die Vergangenheit von Sárospatak geht bis ins 13. Jahrhundert zurück. 1262 ließ Stephan V. die Burg durch den "Roten Turm" erweitern. Um 1270 wurde Mihály Ubul Besitzer der Herrschaft Sárospatak; er erhielt den Wohnturm mit den dazugehörigen 12 Herrenhäusern als königliche Schenkung. 1355 wird es schon als königlich privilegierte Gemeinde erwähnt. Von König Sigismund erhielt Sigismund Perényi Sárospatak als Schenkung. Péter Perényi begann in Sárospatak mit umfänglichen Bauarbeiten, die er nicht beenden konnte, weil er 1548 starb. Zsuzsanna Lorántffy, die Ehefrau des siebenbürgischen Fürsten Georg I. Rákóczi (1630-1648), erhielt Sárospatak als Erbe. In dieser Zeit entwickelte sich Sárospatak am meisten. Georg I. Rákóczi ließ die Burg renovieren und neue Gebäude errichten. Zsuzsanna Lorántffy bemühte sich nach allen Kräften, das Kollegium zur Blüte zu bringen. Sie berief namhafte Lehrer; vier Jahre lang lehrte Comenius in Sárospatak, hier schrieb er sein epochales Lehrbuch Orbis Pictus. Zsuzsanna Lorántffy gründete 1650 in der Stadt auch eine Druckerei.
Das Burgschloß von Sárospatak besteht aus zwei Teilen, aus dem Wohnturm und einem teils aus der Renaissance stammenden Gebäudekarree. Der Wohnturm auf dem Trachitfelsen wurde zur Zeit von Andreas I. oder II. erbaut. Er ist zweistöckig und war ursprünglich von Schanzen umgeben. Der wertvollste Teil des Gebäudekarree neben dem Turm sind der um 1530 von Péter Perényi errichtete Renaissance-Flügel und der durch einen Gang mit ihm verbundene mittelalterliche Trakt. Der Gebäudeteil gehört zur provinzialen Variante des Renaissancestils und ist das in dieser Hinsicht charakteristischste Bauwerk in Ungarn. Die als Fortsetzung des Perényi-Flügels entstandenen zwei Flügel ließ Fürst Breczenheim auf den Fundamenten der ursprünglichen Gebäude errichten. Der vierte Flügel ist ein auf Anregung von Zsuzsanna Lorántffy geschaffener Renaissancebau. Das Burgschloß ist von einem englischen Garten umgeben, den die Besitzer auch für die Bewohner der Stadt öffneten. Ein anderes berühmtes Gebäude in Sárospatak ist das reformierte Kollegium, das eine landesweit bedeutende Bibliothek mit über 30 000 Bänden besaß. In der Mitte der 1800er Jahre hatte die Stadt 4200 Einwohner. Sárospatak besaß ausgedehnte Ackerflächen und in Hegyalja Weinberge und Steinbrüche.
Literatur: Benczur 1847, Divald 1903, György Aladár, Marosi, Rácz, Rados, Szinnyei, Zemplén, Zombory 1860