Weiteres

NÄHRE / Nagyõr / Strážky ist ein slowakisches Dorf in der Zips am Popper. Nähre war eine der nördlichsten Grenzwachtburgen in der Arpadenzeit und wird schon 1256 als befestigter Platz erwähnt. Von da stammen sein ungarischer und slowakischer Name. Die aus Schlesien in die Zips umgesiedelte reiche Familie Warkotsch erbaute in Nähre eine gotische Burg. Das Schloß von Nähre errichtete Gergely Horváth-Stansith in den 1580er Jahren, großenteils durch den Umbau der gotischen Burg. Es ist ein einstöckiges, viereckiges massives Bauwerk mit Türmen an den vier Ecken. Es entstand im Renaissancestil Oberungarns, dessen Charakteristik ist, daß die Fassadenwand mit einer Bekrönung erhöht wird, die oft mit Sgrafitti verziert wird. Es ist das älteste Gebäude dieses Typs. Gergely Horváth-Stansith (1558-1597) legte nach Studien in Italien seine Examen in Wittenberg ab und war ein bekannter Humanist seiner Zeit. Im Schloß richtete er ein Lyzeum ein, wo er selbst mehrere Fächer lehrte. Die Schule bestand von 1584 bis 1711. Das Nährer Schloß kam im 19. Jahrhundert in den Besitz der Familie Mednyánszky. In ihm verbrachte László Mednyánszky, der Maler, seine Kinderjahre. Hier begegnete er Thomas Ender, der von Nähre aus die Tatralandschaften malte. Der Ort hatte in den 1850er Jahren weniger als 500 Einwohner. Nähre gehört heute zu Zipser Bela.

Literatur: Dénes Ferenc, Divald 1905, Jancsik, Malonyai, Posewitz, Szepesi