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DEUTSCHENDORF / Poprád / Poprad ist eine Zipser Stadt am Popper. Sie gehört zu den ältesten Zipser Städten, die Pfarrei gibt es seit 1248. Sie war eine der von Sigismund 1412 an den polnischen König verpfändeten dreizehn Städte. Die 1871 eröffnete Eisenbahn brachte Deutschendorf die Entwicklung. Ein namhaftes Baudenkmal der Stadt ist die St.-Ägidiuskirche, die 1245 erbaut wurde und ein wertvolles Madonnenbild vom Ende des 15. Jahrhunderts enthält. Die Fresken der Kirche - darunter die älteste Tatra-Darstellung - wurden in der Reformationszeit mit Kalk übermalt; in den 1870er Jahren entfernte man die Kalkschicht und restaurierte die Fresken. Der Glockenturm neben der Kirche entstand 1658 im Renaissancestil; seine Form und Höhe stimmen fast völlig mit denen des Glockenturms von Georgenberg überein. Deutschendorf hatte Anfang der 1850er Jahre 1200 deutschsprachige Einwohner.

Literatur: Raisz, Szepesi, Szontagh 1888

Die Stadt FÖLCK / Felka / Vel'ká in der Zips. Nach Zeugnis der Urkunden hat die Siedlung in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts schon existiert. Sie war eine der von Sigismund 1412 an den polnischen König verpfändeten Zipser Städte. Ihre Kirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut, ihr größter Schatz ist die gotische Monstranz samt Kelch aus den 1400er Jahren. In der Stadt gibt es auch eine evangelische Kirche, aber die Glocken im Glockenturm neben der katholischen Kirche werden gemeinsam benutzt. Die Stadt hatte in der Mitte der 1850er Jahre 1500 deutschsprachige Einwohner. Fölck gehörte zu den ärmeren Zipser Städten, seine Bewohner webten Leinen, und es gab eine Papiermühle. Heute ist Fölck ein Stadtteil von Deutschendorf. Bei Deutschendorf führte auf einer steinernen Brücke die sog. Poststraße über den Popper, die die Siedlungen unterhalb der Hohen Tatra miteinander verband.

Literatur: Felka, Jancsik, Kollár, Szepesi, Szontagh 1888

Die HOHE TATRA / Magas-Tátra / Vysoké Tatry ist der nördlichste und höchste Teil der Karpaten, ein alpines Gebirge von 260 qkm Größe mit 26 km langem Hauptkamm. Im Westen wird sie von der Liptauer Tatra / Liptovské Tatry durch das Ticha-Tal / Tichá dolina und den Liliensattel / Liliowe-hágó / L'aliove sedlo (1947 m) und im Nordosten von der Belaer Tatra / Belianske Tatry durch das Tal Zadné Meïodoly und den Kopapaß / Kopské sedlo (1749 m) getrennt. Der Bogen des Hauptkammes verläuft etwa ost-westlich und wölbt sich nach Süden vor. Von ihm zweigen abwechselnd, strahlenförmig Seitenkämme nach Norden und Süden ab. Der durch tief einschneidende Täler gegliederte, plötzlich aufragende gewaltige Gebirgsstock bietet besonders von Süden, vom Zipser Becken / Popradská kotlina aus einen großartigen Anblick. Im Norden ist der Übergang in die Ebene stärker stufenartig. Von den Gipfeln sind sieben über 2600 m hoch, der höchste ist die Gerlsdorfer Spitze / Gerlachovský štít (2663 m bzw. nach neuerer Angabe 2655 m über dem Ostsee-Niveau). Seit 1896 hieß sie Franz-Joseph-Spitze, 1949 - 1962 Stalin-Spitze.

Die Hauptmasse der Hohen Tatra besteht aus im Tertiär aufgefaltetem Granit bzw. aus diesem gebildetem Milonit, daneben aus kristallinem Schiefer und Gneis. Die Schichten von Sedimentgesteinen sind großenteils verwittert. Ihre Überreste finden sich im polnischen Teil, d.h. in der Polnischen Tatra, sowie in der Liptauer Tatra. Die Belaer Tatra besteht aus Kalkstein. Erinnerungen an die Quartär-Eiszeiten sind die U-förmigen Täler und die eingeschnittenen oder von Moränen abgesperrten Seen. Die Hohe Tatra ist sehr reich an Seen; der größte ist der Fischsee / Morskie Oko (34,5 Hektar), der tiefste ist der Große See Wielki Staw (79,3 m) und der höchstliegende der Blau-See / Modré pliesko (2157 m). Aus Schnee und Firn entstehen heute in der Tatra keine Gletscher mehr.

Die Pflanzenwelt entspricht der den Hochgebirgszonen: Mischwälder, dann Nadelwälder, dann im subalpinen Gürtel Zwergkiefern und Zwergwacholder und schließlich die alpinen Almen. Auf den Kalkböden ist die Flora abwechslungsreicher als auf den aus Granit gebildeten sauren Böden. In der Tatra existieren mehr als 3000 Arten: Bei Moosen, Farnen und Blütenpflanzen ist eine ganze Reihe von Arten nur hier zu finden. Unter den Tieren der Hochgebirge sind Gemse und Murmeltier die typischsten.