NEUSOHL / Besztercebánya / Banská Bystrica (lat.: Neosolium) wurde schon zur Zeit Bélas IV., 1255, königliche Freistadt. König Matthias und Königin Beatrix weilten oft in der Stadt. Im Südostteil der Stadt steht das einstige Festungswerk, das alte Burgviertel, das zwei Kirchen, den erhaltenen Wachtturm und die Reste des alten Burgschlosses umschließt. In der Mitte des Burgplatzes steht die am Anfang des 14. Jahrhunderts erbaute alte Kirche (sog. deutsche Kirche). Ursprünglich hatte sie ein Spitzbogengewölbe, sie wurde aber nach der großen Feuersbrunst von 1761 im Barockstil renoviert. Die evangelische - slowakische - Kirche war ebenfalls gotisch und erhielt nach dem Brand ihre endgültige Form. Neben ihr steht das 1479 als königliche Unterkunft erbaute sog. Matthias-Palais oder Matthiashaus. Über dem Eingang sind die Wappen von Matthias und Beatrix angebracht. Im 19. Jahrhundert war es in verfallenem Zustand. An der anderen Seite des Burgviertels, auf dem Hauptplatz, steht der Bischofsdom, der an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert erbaut wurde, ursprünglich für die Jesuiten. Das Neusohler Bistum gründete Maria Theresia 1776, wobei sie ihm die Jesuitenbesitzungen schenkte. Zu dieser Zeit wurde das Bischofspalais im Barockstil erbaut. Die den innerstädtischen Marktplatz umgebenden Häuser nannte man circularis - Ringhäuser. Neusohl war auch Schulstadt und hatte zu Beginn der 1850er Jahre 5220 Einwohner. Deren Vorfahren waren aus Thüringen eingewanderte Deutsche, aber in der Mitte des 19. Jahrhunderts waren die meisten schon slowakischsprachig. Ihre Hauptbeschäftigungen waren Bergbau und Handwerk.
Literatur: Besztercebánya 1857, Besztercebánya 1862, Ipolyi, Jurkovich 1902, Jurkovich 1906, Myskovszky 1869, Rupp