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SILLEIN / Zsolna / Žilina liegt an der Waag, an der Mündung der Bäche Kiszuca und Rajcsanka in einem weiten Talkessel. Sillein wurde nach dem Mongolensturm (1241-1242) von Deutschen aus Schlesien gegründet, von "Sillingern", auf die auch der deutsche Name zurückgeführt wird. Karl Robert verlieh der Siedlung 1321 einen Privilegienbrief, in dessen Folge in Sillein ein Zunftgewerbe nach deutschem System entstand. In der Herrschaftszeit Karl Roberts wurde die Stadt zum Handels- und Gewerbeknotenpunkt. Unter dem Schutz des Palatins György Thurzó wurde Sillein zu einem namhaften Zentrum des Protestantismus in Ungarn. Hier hielten die ungarischen Evangelischen 1610 ihre erste Synode ab. Auch eine Druckerei gründeten die Evangelischen in Sillein. Der erste Drucker war János Dadan, und die Druckerei existierte von 1665 bis 1715. Während der Gegenreformation gelang es den dort angesiedelten Franziskanern, die Mehrheit der Bevölkerung wieder zum Katholizismus zu bekehren, 1691 eröffneten sie auch ein katholisches Gymnasium in der Stadt.

Die Pfarrkirche der Stadt erhielt unter Karl Robert jene Gestalt, die an eine romanische Basilika erinnert. Die Feuersbrunst vom 14. Juni 1848 zerstörte die Kirche, deren Wiederaufbau fast 20 Jahre dauerte. Eine Sehenswürdigkeit Silleins ist auch die Arkadenhausreihe, die den Haupt- und zugleich Marktplatz umgibt. In den 1850er Jahren hatte Sillein 2500, mehrheitlich slowakische Einwohner. Die Felder der Stadt sind fruchtbar, es wurden Roggen und Gerste sehr guter Qualität angebaut, aus denen man das berühmte Silleiner Bier braute. Auf den Jahres- und Wochenmärkten herrschte reger Handelsverkehr.

Literatur: Krickel, Lovcsányi, Mednyánszky 1844, Mednyánszky 1981, Paska, Radványi, Rózsa, Rupp, Zsolna