An der Stelle der BURG TRENTSCHIN / Trencsén / Trenčín stand auch schon in der Antike eine Festung, die allernördlichste des Römischen Reiches. Anonymus nennt sie Trusun, und nach ihm wurde sie Eigentum des Landnahme-Heerführers Huba. Zur Herrschaftszeit König Stephans I., des Heiligen (1000-1038) war die Burg Trentschin königliches Gespanschaftszentrum und von da an königlicher Besitz. Der Ausbau der heutigen Burg begann am Ende des 13. Jahrhunderts, als sie Besitz des Geschlechtes Csák wurde. Die Glanzzeit der Burg war die Zeit von Máté Csák, dem Oligarchen in Oberungarn, der sie zur steinernen Burg ausbauen ließ. 1335 trafen sich hier die Beauftragten der Könige Karl Robert von Ungarn, Johann von Böhmen und Kasimir von Polen, um den Kongreß von Plintenburg / Visegrád vorzubereiten. Später wurde sie zu einem beliebten Aufenthaltsort von König Matthias (1458-1490). Hier wurde die Heirat von Matthias und der böhmischen Königstochter Katharina Podjebrad beschlossen. 1528 wurde die Burg Krongut, als Ferdinands Feldherr Katzianer sie von János Szapolyai eroberte. Die bei der Erstürmung entstandene Feuersbrunst vernichtete die sterblichen Überreste des hl. Pauls des Eremiten, die man nach der Schlacht bei Mohács nach Trentschin gerettet hatte. Nach der Wesselényi-Verschwörung (1670) besetzten kaiserliche Truppen die Burg und blieben dort bis 1782. 1790 brannte die Burg aus Unachtsamkeit vollständig ab. Burg Trentschin war Eigentum der Grafen Illésházy, die sie 1837 an Baron György Sina (1782-1856) verkauften.
Literatur: Fekete Nagy, Janiss, Keller, Kerekes, Krickel, Kristó, Lovcsányi, Luppa, Marosi, Mednyánszky 1829, Mednyánszky 1844, Mednyánszky 1981, Mednyánszky 1983, Nagy Iván, Pázmány, Rupp, Starek, Szombathy 1979, Trencsén
Die Geschichte der STADT TRENTSCHIN / Trencsén / Trenčín ist eng mit der der Burg verknüpft, aber späteren Datums als die Burg. Zur Zeit der von König Stephan I. (1000-1038) gegründeten Gespanschaft fungierte die Stadt Trentschin als Wohnort der Burgjobbagionen. Ihr erster Freibrief stammt von 1326, bis dahin hatte sie der Oberhoheit der Burgherren unterstanden. Das Zentrum der Stadt waren bis zum 15. Jahrhundert die Meierhöfe und Häuser der adeligen Herren und Jobbagionen zwischen Pfarrkirche, Berg und Fluß. Ludwig I. (der Große, 1342-1382) gab der Stadt einen Freibrief, und König Sigismund (1387-1437) erhob sie 1405 zur königlichen Freistadt. Im 17. Jahrhundert waren die Protestanten in der Stadt in der Überzahl. Auch eine Buchdruckerei gab es (1634-1664). 1710 siedelte Erzbischof Pál Széchényi Jesuiten in der Stadt an, die ein Konvikt für adelige Jünglinge einrichteten. Nach der Ordensauflösung wurde die Schule von den Piaristen übernommen. 1790 wurden Stadt und Burg das Opfer eines Brandes. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts begann sie sich zu entwickeln, als Schulen und öffentliche Versorgungseinrichtungen errichtet wurden. Namhaftere Gebäude der Stadt sind die Piaristenkirche, das Komitatshaus und das Rathaus.
Literatur: Fekete Nagy, Keller, Krickel, Lovcsányi, Luppa, Mednyánszky 1844, Mednyánszky 1981, Pázmány, Podhraczky, Starek, Trencsén
DIE WAAG / Vág / Váh ist ein linker Nebenfluß der Donau und entsteht aus zwei Armen: der Weißen Waag / Biely Váh, die in der Hohen Tatra entspringt, im Grünsee unter dem Krivan / Zelené pleso Kriváňske, und den Bach Mlinica / Mlynica aufnimmt, und die Schwarze Waag / Čierny Váh, die in der Niederen Tatra / Nízke Tatry an der Königsalm / Král'ova hol'a beginnt. Beide Arme vereinen sich und nehmen nicht viel später - bei Liptóújvár / Liptovský Hrádok - die Bela auf. Sich schlängelnd fließt die Waag nach Westen im Liptauer Becken, erreicht nach dem Zufluß der Arva / Orava durch den Kral'ovany-Paß das Turócer Becken, worauf der schöne Durchbruch bei Sztrecsnó / Strečno durch die Kleine Fatra und dann Sillein / Zsolna / ilina folgen. Dort fließt der Fluß nach Südwesten, tritt unterhalb von Trentschin in die Ausläufer der Ebene hinaus und wendet sich nach Süden, mündet in die Kleine Donau, von wo an er Waag-Donau heißt, von links die Neutra / Nitra aufnimmt und bei Komorn / Komárom / Komarnó in die Donau mündet. Von den Quellen an hat die Waag eine Länge von 375 km. Sie ist seit langer Zeit ein wichtiger Wasserweg. In ihrem unteren Teil ist sie schiffbar, aber auch der gefällereiche und schnell fließende obere Teil wurde zum Holztransport mittels Flößen genutzt. Pläne für ihre Regulierung bestanden schon vor Jahrhunderten, aber die Arbeiten begannen erst am Ende des 19. Jahrhunderts. Seither wurden im Waagtal gemäß den Gesichtspunkten von Hochwasserschutz, Landwirtschaft, Schiffahrt und Energiegewinnung Wehre und Wasserreservoires gebaut. Es ist interessant zu beobachten, wie sehr anders heute oftmals das Bild der Landschaft ist, die Thomas Ender damals malte.
Literatur: Bolgár, Konkoly, Lovcsányi, Pechány