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DAS ERDÕDY-SCHLOSS erbaute der Domänenbesitzer Graf József Erdõdy in der Mitte des 18. Jahrhunderts auf den Ruinen der Burg Freistadtl / Galgóc. Joseph Adalbert Krickel, der 1831 ein Buch über seine Reisen in Oberungarn herausgab, sah sich das Schloß in Freistadtl mit Reitschule, Pferdeställen, der Remise mit 32 schönen Kutschen sowie dem Theatersaal an. Beethoven gab als Gast der Erdõdys ein Konzert im Theatersaal. Den Schloßgarten öffnete der Besitzer Mitte des 19. Jahrhunderts für das allgemeine Publikum. Im Schloß gab es eine Bibliothek mit mehreren tausend Büchern und eine Antiquitätensammlung. Auf dem Rokoko-Altar der Schloßkapelle stellte man die aus Birnenholz geschnitzte Krippe aus dem Nachlaß des Graner / Esztergomer Erzbischofs Tamás Bakócz (1497-1521) auf. Nach Erdõdyscher Tradition hatte die Krippe einst König Matthias gehört.

Literatur: Benczur 1846, Divald, Krickel, Lovcsányi, Luppa, Marosi, Mednyánszky 1844, Mednyánszky 1981

DIE WAAG / Vág / Váh ist ein linker Nebenfluß der Donau und entsteht aus zwei Armen: der Weißen Waag / Biely Váh, die in der Hohen Tatra entspringt, im Grünsee unter dem Krivan / Zelené pleso Kriváòske, und den Bach Mlinica / Mlynica aufnimmt, und die Schwarze Waag / Èierny Váh, die in der Niederen Tatra / Nízke Tatry an der Königsalm / Král'ova hol'a beginnt. Beide Arme vereinen sich und nehmen nicht viel später - bei Liptóújvár / Liptovský Hrádok - die Bela auf. Sich schlängelnd fließt die Waag nach Westen im Liptauer Becken, erreicht nach dem Zufluß der Arva / Orava durch den Kral'ovany-Paß das Turócer Becken, worauf der schöne Durchbruch bei Sztrecsnó / Streèno durch die Kleine Fatra und dann Sillein / Zsolna / Žilina folgen. Dort fließt der Fluß nach Südwesten, tritt unterhalb von Trentschin in die Ausläufer der Ebene hinaus und wendet sich nach Süden, mündet in die Kleine Donau, von wo an er Waag-Donau heißt, von links die Neutra / Nitra aufnimmt und bei Komorn / Komárom / Komarnó in die Donau mündet. Von den Quellen an hat die Waag eine Länge von 375 km. Sie ist seit langer Zeit ein wichtiger Wasserweg. In ihrem unteren Teil ist sie schiffbar, aber auch der gefällereiche und schnell fließende obere Teil wurde zum Holztransport mittels Flößen genutzt. Pläne für ihre Regulierung bestanden schon vor Jahrhunderten, aber die Arbeiten begannen erst am Ende des 19. Jahrhunderts. Seither wurden im Waagtal gemäß den Gesichtspunkten von Hochwasserschutz, Landwirtschaft, Schiffahrt und Energiegewinnung Wehre und Wasserreservoires gebaut. Es ist interessant zu beobachten, wie sehr anders heute oftmals das Bild der Landschaft ist, die Thomas Ender damals malte.

Literatur: Bolgár, Konkoly, Lovcsányi, Pechány